Alles über die Haarverlängerung

Informationen im Überblick

Eine Haarverlängerung ist die Bezeichnung für unterschiedliche Methoden zur Haarverlängerung Verlängerung des Eigenhaars am Kopf durch Zweithaar. Dieses Zweithaar kann aus fremden Echthaar oder aus Kunsthaarsträhnen bestehen. Ziel der Haarverlängerung ist es, das eigene Haar länger und kräftiger erscheinen zu lassen. Schon zwischen Echt- und Kunsthaar kann es zu hohen qualitativen Unterschieden kommen. Innerhalb der Zweithaararten, kommt es sowohl preislich als auch qualitativ zu großen Unterschieden. Dies hängt mit der Verarbeitung des Zweithaars in der Haarindustrie zusammen.

Im Folgenden geben wir Ihnen einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Arten von Zweithaar, klären dessen Herkunft und Verarbeitung. Anschließend zeigen wir verschiedene Methoden der Haarverlängerung auf und geben Tipps, welche Art der Haarverlängerung für welches Styling-Ziel geeignet ist. Mit diesem Beitrag wollen wir als Experten in Sachen Haarverlängerung mit Vorurteilen, Gerüchten oder einfach falschen Informationen rund um die Haarverlängerung aufräumen und Klarheit schaffen.

Überblick

Woher stammt das Echthaar für Haarverlängerungen?

Am besten für Haarverlängerungen in Europa geeignet ist auch Echthaar aus Europa. Die Qualität ist hier besonders hoch, da die Haarfarbe und andere Gegebenheiten, wie der elliptische Querschnitt, optimal zueinander passen. Europäisches Haar ist jedoch relativ oft chemisch behandelt, da Europäerinnen schon in jungen Jahren ihre Haare färben. Daraus ergeben sich Farbüberlagerungen im Haar, welche sich in den vielen Jahren der chemischen Behandlung und Färbung angesammelt haben: Ein gleichmäßiges Ergebnis und eine völlig intakte Schuppenschicht des Haares sind somit kaum zu erreichen. Die ist der Hauptgrund, warum Zweithaar aus Europa nicht in genügender Menge verfügbar ist, daher wird zumeist Schnitthaar aus Indien für Echthaar Extensions verwendet. Dieses ist dem europäischen im elliptischen Querschnitt am ähnlichsten, denn es besteht eine genetische Verwandtschaft.

In der indischen Kultur, dem indischen Glauben, ist es üblich die eigene Kopfbehaarung als Dank für erfüllte Gebete zu opfern. Das geopferte Haar wird auch Tempelhaar genannt, weil die Rasur dort stattfindet. Die Haare, speziell von Frauen, werden zu einem Zopf gebunden und dann abgeschnitten. Aber auch heruntergefallene und einzelne kleine Mengen an Haaren, werden zu Haarverlängerungen weiterverarbeitet. Bei qualitativ hochwertigen Haarverlängerungen, wird penibel auf die Ausrichtung der Haare geachtet, da diese so natürlicher wirken. Für günstige Haarverlängerungen, werden vornehmlich „Abfälle“ verwendet. Hiermit sind nicht schmutzige Haare oder schlechte Haare gemeint, es handelt sich hierbei lediglich um Haare, die bei der Herstellung der guten und qualitativ hochwertigen Haarverlängerung zurückbleiben. Sprich einzelne Haare, die sich bei der Herstellung aus den Strähnen ausgekämmt haben oder anderweitig von den qualitativ hochwertigen Haaren getrennt haben. Diese können anschließend nicht mehr für sehr hochwertige Haarverlängerungen verwendet werden, daher kommen diese in die Verarbeitung zu günstigen Zweithaarteilen.

Bei kostengünstigen oder Non-Remy Haar wird die Schuppenschicht der Haare in der Regel in einem Säure Bad abgezogen, damit die Haare beim Bürsten nicht filzen oder wie toupiert aussehen. Beispielweise bei chinesischem Echthaar: dieses ist zumeist dicker als das Haar von Europäerinnen und wird daher dünner gemacht, damit es für den europäischen Markt geeignet ist.

Das Haar von indischen Frauen eignet sich auch aus dem Grund sehr gut, weil die klassischen Haarfärbemittel, wie Wasserstoffperoxid, nicht oder nur sehr selten verwendet werden. Eine weit verbreitete Methode ist die Färbung mit Henna. Dieser Farbstoff wird aus Pflanzen gewonnen, ist für die Haare zwar schonender, aber sehr schwierig aufzuhellen, weshalb auch mit Henna verfärbtes Haar als minderwertig eingestuft wird. Somit werden lediglich qualitativ hochwertige Haare und „gut sortierte“ Haare für die Herstellung von ebenfalls hochwertigen Haarverlängerungen verwendet.

Wie werden Haarverlängerungen aus Kunsthaar hergestellt?

Der korrekte Oberbegriff für nicht natürliches Zweithaar ist Synthetikhaar. Der Begriff Kunsthaar ist eine Unterscheidung der verschiedenen Typen des Synthetikhaars in Kunsthaar und Kanekalon Thermofiber Haar. Die künstliche Haarverlängerung wird synthetisch aus verschiedenen Stoffen hergestellt und ist daher sehr günstig. Es kommt daher zumeist auch nur bei preiswerteren Arbeiten zum Einsatz, denn es kann nicht gefärbt werden.

Synthetikhaar wird, wie bereits beschrieben, in die Gruppen Kunsthaar und Kanekalon Thermofiber Haar unterteilt. Kunsthaar kann weder gefärbt, noch gelockt, geglättet oder geföhnt werden. Auch eine normale Wäsche ist mit dem Kunsthaar nicht möglich. Hier kommen spezielle Pflegeprodukte wie Trockenshampoo zum Einsatz. Zudem verfilzen die Kunsthaare recht schnell. Anders als das Kunsthaar, kann das Kanekalon Thermofiber Haar gewaschen, geföhnt, gelockt und geglättet werden ohne dabei zu verschmoren – es handelt sich bei diesem synthetisch hergestellten Haar um eine sehr hochwertige Variante. Eine Färbung des Synthetikhaares ist aber auch hier, trotz der höheren Qualität, nicht möglich.

Wie wird die Haarverlängerung in das Kopfhaar integriert?

Friseursalons in Deutschland dürfen, aufgrund von Bestimmungen der Handwerkskammer, nur Friseure das Einbringen von Haarverlängerungen gewerblich anbieten. In einigen Bundesländern, dürfen dies aber auch berufsfremde Personen. Jedem ist aber erlaubt sich selber oder Bekannten eine Haarverlängerung in die Haare zu integrieren.

Das Zweithaar kann mithilfe verschiedener Methoden in das Kopfhaar eingebracht werden. Zu unterscheiden ist hier nicht nur die Art der Verbindung, sondern auch die Positionen, an welche die Haarverlängerungen kommen. Für die Befestigung können, Kunststoff- und Metallverbindungen, sowie Clips und Klebestreifen zum Einsatz kommen. Auch Einflechten und Einnähen sind gängige Befestigungsmethoden für Haarverlängerungen. Um eine natürliche Wirkung der Haarverlängerung zu erzielen, werden die einzelnen Strähnen immer nebeneinander, passé-weise, in das Kopfhaar eingebracht. So wird sichergestellt, dass sich das Volumen der neuen Haarpracht auch perfekt verteilt. Dazu werden die Haarverlängerungen sowohl am Hinterkopf, als auch an den Seiten angebracht. Zum Deckhaar und den Konturen, vor allem an den Seiten und am Nacken, muss sehr penibel darauf geachtet werden, genügend Eigenhaar auszulassen, sodass die Verbindungsstellen der Haarverlängerung abgedeckt sind.

Bei der Integration mit Wärme, verwendet der Hair-Stylist einen Thermoklebstoff, Wachs oder einen thermoplastischen Kunststoff, um die Haarverlängerung in das Kopfhaar einzubringen. Das Befestigungsmedium wird auf etwa 190-200° Celsius erhitzt. Auch Bondings, die aus thermoplastischen Kunststoff bestehen, wenn sie hochwertig sind, werden per Ultraschall erhitzt und dann weiterverarbeitet. Weitere warme Methoden sind: Das Anbringen von Extensions mittels Wärmezange, einem Hot Pod, einer Hot Gun, Shrinkies, Ultraschall- Luftdruck- oder Laserbehandlung. Im Gegensatz zu den warmen Methoden, benötigt eine Verarbeitung von Extensions mit den kalten Methoden keine Hitze. Hier werden die Haare mechanisch miteinander verbunden: Mittels Metall- oder Kunststoffhülsen, Klebeverbindungen oder Clips, aber auch mittels Dreads und durch Einnähen oder Einflechten in das Kopfhaar. Je nach Methode dauert die Modellierung der Haarverlängerung unterschiedlich lang: Bei einzelnen Strähnen, die separat in das Haupthaar eingebracht werden, kann dies schon zwei bis vier Stunden in Anspruch nehmen, bei der Clip In Extensions - also der Befestigung mit einem Clip – dauert dies jedoch nur wenige Minuten. Maßgeblich für die Dauer der Haarverlängerung ist aber vor allem die Anzahl der Strähnen in Kombination mit der angewandten Methode.

Wahl der richtigen Extensions-Methode

Wahl der richtigen Extensions-Methode

Die 5 Methoden der Haarverlängerung im direkten Vergleich zueinander

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Wie lange hält eine Haarverlängerung?

Die Haltbarkeit einer Haarverlängerung ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Zunächst steht die Qualität des verwendeten Zweithaars, des Weiteren die Methode zur Einbringung des Zweithaars und zuletzt der natürliche Haarwuchs und Haarausfall des Träger oder der Trägerin. Das normale Haarwachstum entspricht etwa einem Zentimeter im Monat, aber auch Abweichungen auf bis zu 1, 2 Zentimeter werden hier keinen großartigen Unterschied in der Tragedauer ausmachen. Der Haarausfall sorgt nach einiger Zeit dafür, dass die künstliche Haarsträhne nicht mehr genügend Halt am Kopfhaar des Tragenden hat. Hier beschleunigt ein hohes Gewicht einer längeren oder dichteren Strähne, das „Abfallen“ der Extension. Die Extension fällt aber nicht tatsächlich raus. Bei einem natürlichen Haarausfall von rund 100 Haren pro Tag, dünnt die Haarverlängerung mit der Zeit so stark aus, dass sie beim Kämmen in den Borsten hängen bleibt und sich dann einfach auskämmt. Generell zu bemerken ist aber, dass hochwertige Haarverlängerungen nach dem Entfernen wieder aufbereitet und nochmals verwendet werden können. Kostengünstiges Haar ist nur zum einmaligen Gebrauch empfohlen.

Haltbarkeiten von Haarverlängerungen

Haarverlängerungen mit Clips können jederzeit aus dem Haar entfernt und wieder eingesetzt werden. Aber auch hier ist die Tragedauer durch die Qualität des Haares eingeschränkt. Eine Haarverlängerung, die mit warmen Methoden oder mit der Microring Methode (kalte Methode) in das Haar eingearbeitet wurde, bleibt etwa drei bis vier Monate bestehen. Diese Tragezeit wird gemeinhin empfohlen. Wieder rum abhängig von verschiedenen Faktoren kann hier die Tragezeit bis zu sechs Monaten betragen, sofern die Bonding Extensions gut halten und die Trägerin oder der Träger entsprechende Frisur-Gewohnheiten hat. Tape Extensions und dauerhaft eingearbeitete Wefts und Tressen hingegen, sowie eingeflochtene oder eingenähte Extensions bleiben nur vier bis sechs Wochen im Haar. Anschließend werden sie entweder entfernt, was sich nicht empfiehlt so lang sie noch zu gebrauchen sind, oder einfach hochgesetzt.

Bei Haarverlängerungen, die mittels Bonding angebracht werden, können mehrere Hair Extensions Monate, etwa drei bis vier getragen werden. Erst danach müssen sie entfernt werden, weil die Verbindungsstellen dann so weit herausgewachsen sind, dass sie vom Deckhaar nicht mehr überdeckt werden. Auch hier kann die Tragedauer der Haarverlängerung verlängert werden, indem sogenannten Rebond Tips verwendet werden – die Haare werden wieder „hoch gesetzt“. Dies funktioniert auch bei den mechanischen oder kalten Methoden, hier werden aber neue Metall- oder Kunststoffhülsen verwendet.

Eine deutliche Verkürzung der Haltbarkeit von Haarverlängerungen kann aber auch auftreten. Die Hauptursache ist hier vor allem eine falsche Pflege der Haare inklusive Haarverlängerungen. Das Bondingmaterial, zumeist thermoplastischer Kunststoff, aber auch andere Haftmaterialien, lösen sich bei falscher Pflege auf: Die Inhaltsstoffe von nicht geeigneten Shampoos oder anderen Pflegemitteln, greifen das Bondingmaterial an und machen es brüchig oder klebrig. Beispiel für solche Inhaltsstoffe sind Alkohol und Öl. Pflegeprodukte, welche diese Inhaltsstoffe haben – das sind einige – sollten nicht oder nur mit größter Sorgfalt verwendet werden, um der Haarverlängerung nicht zu schaden. Die Bondings sollten bei einer Anwendung komplett ausgespart werden, sodass sie nicht in Berührung mit den Inhaltsstoffen kommen – in Längen oder Spitzen können derartige Pflegemittel aber angewendet werden ohne einen Schaden für das Bonding zu verursachen. Auch wichtig bei der Pflege ist die Verwendung einer Extensions Bürste. Ausschließlich diese Bürsten dürfen beim Kämmen der Extensions verwendet werden, denn sie verfügen über flexible (Natur-)Borsten, die beim Streifen über das Bonding nachgeben. So schädigen sie das Bonding nicht und stören auch bei der täglichen Haarpflege nicht. Durch das Kämmen können die Extensions auch nicht verfilzen: Bei einer gründlichen Pflege, die eine Austrocknung der Haare verhindert, verfilzt qualitativ hochwertiges Zweithaar nicht.

Welche Haarverlängerung passt zu welcher Frisur?

Wie bereits beschrieben, lassen sich alle Methoden der Haarverlängerung in zwei verschiedene Methoden unterteilen: die warme Methode und die kalte oder mechanische Methode. Wird bei der warmen Methode immer Hitze oder Wärme verwendet, so werden bei der kalten Methode die Haare mechanisch mit der Haarverlängerung verbunden.

Im Folgenden präsentieren wir Ihnen alle uns bekannten und relevanten Methoden der Haarverlängerung. Auch hier unterteilen wir in warme und kalte Methoden, beginnend mit den warmen Methoden.

Warme Methoden der Haarverlängerung

Bei allen warmen Methoden kommt Wärme zum Einsatz, allerdings in vollkommen unterschiedlichen Formen. Es gibt Methoden, die mit direkter Erwärmung eines Klebstoffes auf bis zu 200° Celsius arbeiten, und Methoden, die eine Erhitzung auf Molekularebene mit einem Ultraschall oder Laser verwenden. Der „Klebstoff“ ist bei qualitativ hochwertigen Haarverlängerungen ein thermoplastischer Kunststoff – das bedeutet, er lässt sich bei Erhitzung formen – bei den günstigen Haarverlängerungen wird zumeist Wachs verwendet. Häufig wird im Zusammenhang mit Haarverlängerungen „Keratin“ als Klebstoff genannt. Diese Bezeichnung ist allerdings keinesfalls richtig, denn mit diesem Begriff soll dem Kunden nur vorgegaukelt werden, dass der Kleber ein Stoff ist, der auch ein Baustein der Naturhaare ist. Dies ist aber nicht der Fall.

Die Methoden unterscheiden sich vor allem in der Verarbeitung und in der Anzahl der Strähnen: Von Haarverlängerungen, die nur wenige Millimeter Durchmesser besitzen, bis hin zu Haar-Tressen, die mehrere Zentimeter breit sind. Alle warmen Methoden arbeiten aber mit einzelnen Strähnen, Tressen hingegen werden ausschließlich mit kalten Methoden befestigt.

Bonding-Methode / Bonding Extensions

Die Bonding-Methode verarbeitet einzelne Strähnen, um das Haupthaar zu verlängern. Ein einzelnes Haarbündel verfügt über mehrere hundert Haare – Händler verkaufen diese nach Gewicht, Länge, teilweise Farbe und Struktur – beim Friseur oder Stylisten wählt die Kundin oder der Kunde aber meist nach Empfinden eine Stückzahl aus, die verarbeitet und abgerechnet wird. Das Zweithaar wird hier mit einer Wärmezange, auch Connector (dt. Verbinder) genannt, mit dem Haupthaar verbunden. Die Wärmezange bringt dabei einen thermoplastischen Kunststoff zum Schmelzen. Dieser härtet sofort wieder aus und stellt so die Verbindung her.

Air Pressure Superbond

Beim Air Pressure Superbond kommen die Strähnen nicht einzeln, sondern als Sets von bis zu zehn Strähnen auf das Haupthaar. Die Strähnen der Sets sind auf einer Folie aufgebracht, die mithilfe von Luftdruck auf das Eigenhaar modelliert wird. Die Verbindungsstellen sind dabei sehr flach und kaum sichtbar. Diese Air Pressure Superbond Methode wird allerdings nur von einem einzigen Unternehmen angeboten, das weltweit Niederlassungen hat.

Laserbeamer XP

Diese Methode wird wie die Air Pressure Superbond Methode ebenfalls nur von einem Unternehmen angeboten, allerdings von einem anderen. Der Laserbeamer XP ist ein vollautomatisch arbeitendes Gerät, das bis zu acht einzelne Strähnen gleichzeitig verarbeitet. Auch hier sind die Verbindungsstellen aus einem thermoplastischen Polymer, der in einem Arbeitsgang erhitzt, mit dem Eigenhaar verbunden und zum Aushärten wieder abgekühlt wird. Die Verbindungsstellen sind hier ebenfalls schmal und flach.

Shrinkies

Die Methode mit den Shrinkies ist beinahe eine Mischung aus der warmen und der mechanischen Methode. Zunächst wird das Zweithaar, bestehend aus Rundbondings, am Haaransatz in etwa ein Zentimeter lange durchsichtige Schrumpfschläuche, die Shrinkies (dt. „Schrumpfer“), gesteckt. Die Shrinkies sind dabei entweder durchsichtig oder der entsprechenden Haarfarbe angepasst, sodass sie im Echthaar nicht auffallen. Dies ist der mechanische Teil, doch halten die Shrinkies die Haare so noch nicht an Ort und Stelle. Erst nach der Behandlung mit einem Connector, der die Shrinkies auf 80° bis 120° Celsius erwärmt, geben die Shrinkies dem Zweithaar mehrere Monate Halt. Beim Erhitzen mit dem Connector ziehen sich die Verbindungsstellen so weit zusammen, dass sie dem Haar den benötigten Halt geben.

Ultraschall

Beim Modellieren einer Haarverlängerung mithilfe von Ultraschallwellen, wird ebenfalls ein thermoplastischer Kunststoff verwendet. Die Wellen des Ultraschalls verändern die Struktur der Moleküle des Kunststoffs, sodass dieser die Verbindung zwischen Kopf- und Zweithaar herstellt. Die Bonding Verbindung erhält wie auch bei der Wärmezange (nur ohne Wärme) eine honigartige Konsistenz und lässt sich durch Rollen im Haar der Trägerin integrieren.

Hot Pod

Beim Hot Pod werden lose Haare verarbeitet. Dazu nimmt man eine kleine Menge zu einer Strähne, schneidet diese oben am Haaransatz gerade zu und taucht sie dann in den Hot Pod. Der Hot Pod erhitzt thermoplastischen Kunststoff in Form von Granulat zu einer honigartigen Masse. Die noch warme Verbindung wird anschließend auf dem Eigenhaar angelegt und durch Rollen – oft auch mithilfe eines Silikonpads – weiterverarbeitet. Diese Methode war eine der ersten Methoden, die auf dem Markt angeboten wurden. Sie findet zwar auch noch heutzutage Anwendung, jedoch wurde sie zunehmend von der Bonding Methode abgelöst, denn durch das bereits zusammenhängende Bonding, ist die Arbeit deutlich einfacher.

Hot Gun

Die Hot Gun Methode ist der Hot Pod Methode sehr ähnlich – vom gesamten Prinzip her ist sie gleich. Jedoch wird der thermoplastische Kunststoff hier wie bei einer Heißklebepistole verarbeitet: Der Kunststoff hat die Form eines Sticks und wird in die Hot Gun eingeführt, welche den Kunststoff zum Schmelzen bringt. Die lose Haarsträhne wird dann mit dem erhitzten Kunststoff aus der Pistolenöffnung benetzt und mit dem Eigenhaar ebenfalls durch Rollen verbunden.

Kalte oder mechanische Methoden der Haarverlängerung

Bei der kalten, auch mechanischen, Methode wird das Zweithaar mechanisch in das Eigenhaar einmodelliert. Eine Erhitzung ist nicht notwendig. Die Verbindung wird in der Regel durch Metall- oder Kunststoffhülsen hergestellt. Die Verbindung ist sehr fest und hält dadurch recht lange. Das Metall oder der Kunststoff der Hülsen kann aber beim Liegen auf die Kopfhaut drücken, was bei einigen Kunden und Kundinnen zu einem unangenehmen Gefühl führt. Auch ist es wichtig, dass innerhalb der Hülsen Gummi oder Silikon ist, damit die Haare nicht an der Verbindungsstelle abbrechen können. Je nach Qualität ist dies nicht gegeben. Die Entfernung der Haarverlängerung mit der kalten Methode ist relativ einfach, da in der Regel nur die Hülsen entfernt werden müssen. Zudem bleiben keine Kleberrückstände auf den eigenen Haaren zurück.

Easyhair

Bei der Easyhair Methode werden doppelt kunststoffbeschichtete Metallhülsen aus Reinstkupfer verwendet. Deren Durchmesser beträgt 1,5 mm, ihre Länge 8 mm. In verschiedenen Farben werden sie in einem patentiertem Verfahren doppelt gefaltet, wodurch sie derart fein und dünnwandig werden. Diese kalte Methode hat nur sehr wenige Verbindungsstellen und ist durch die Spezialbeschichtung an der Innenseite besonders haarschonend und lange haltbar.

Microring

Bei der Microring Methode werden kleine Metallringen, die etwa 3 mm breit und 2-4 mm im Durchmesser haben, verwendet. Die Ringe sind mit einer Kunststoffschicht überzogen, die alle erdenklichen Haarfarben imitiert. Die Rundbondings am Ende der Extensions werden am Haaransatz in diese Ringe eingeführt und dann mit einer Zange zusammengedrückt. So hält die Haarverlängerung über mehrere Monate. Das Haar muss hier allerdings mit einer Nadel gefädelt und dann die Zweithaarsträhne eingeführt werden, was sehr aufwendig ist. Günstige Microrings sind häufig aus Nickel gefertigt, dies kann bei Allergikern zu schlimmen Reaktionen führen. Daher sollte die Reaktion auf Nickel vorab genauestens getestet werden.

Loop

Die Loop Methode ist der Microring Methode sehr ähnlich. Der einzige Unterschied ist der Wegfall der Nadel. Die Kunsthaarsträhne hat hier bereits eine Schlaufe, durch welche das Eigenhaar gefädelt werden kann. Die Befestigung erfolgt anschließend ebenfalls mit einer Zange. Die Rundbondings in beiden Methoden (Microring und Loop) werden häufig auch als „I-Tip Bonding“ oder „Stick Hair Extensions“ beschrieben.

Eurolocks

Auch die Eurolocks Methode ist der Microring Methode sehr ähnlich, von der Methodik her sogar identisch. Der Unterschied hier: Die Eurolocks sind nicht nur einige Millimeter lang, sondern einen Zentimeter. Durch die größere Oberfläche sind die Eurolocks etwas länger haltbar als die Microrings. Doch können sie beim Liegen durch ihre Größe als störend empfunden werden.

Brasilianische Methode

Bei der brasilianischen Methode werden eigene Haarsträhnen mit den einzelnen Zweithaarsträhnen mithilfe eines elastischen Nähfaden oder Kunststoff umwickelt. Ein klarer Vorteil dieser Methode sind das Fehlen von Hitze, ein stabiler Halt und die Verwendung von günstigerem Zweithaar und eine punktuell variierbare Strähnenlänge und- dicke. Die Einarbeitungszeit ist hier aber sehr lang und mühselig.

Alle bisher genannten Methoden verarbeiten lediglich einzelne Haarsträhnen – die folgenden Methoden hingegen arbeiten mit breiten Haarverlängerungen, sogenannten Tressen.

Clip-In Extensions

Clip In Extensions sind Haare, die zu Tressen verarbeitet wurden. Die Extensions werden schnell und einfach mit einem Clip im Eigenhaar befestigt. Profis toupieren vor dem Anbringen die Ansätze des Haars, an welchen die Clips angebracht werden. Dadurch erhalten die Kämmchen der Clip In Extensions einen besseren Halt und ein Herausrutschen der Kämmchen wird durch das Gewicht der Haarverlängerung verhindert. Clip In Extensions gibt es aus Echthaar und Synthetikhaar.

Skin Weft

Das Skin Weft ist eine Klebemethode zur Befestigung einer Haarverlängerung am Eigenhaar. Die Haare sind hier auf ein feines Kunststoffband genäht. Mittels Klebestreifen werden diese dann am Kopf befestigt. Diese Methode ist perfekt für zu Hause, denn sie ist sehr einfach zu handhaben und funktioniert enorm schnell. Die Skin Wefts sind vor allem für Personen geeignet, deren Deckhaar sehr dünn oder licht ist. Alle anderen können diese Methode zwar auch verwenden, aber gerade für Personen mit lichtem Deckhaar, sind die Skin Wefts optimal geeignet.

Tressen

Tressen sind dem Skin Weft sehr ähnlich, sie haben jedoch eine tressierte Umrandung, welche dicker ist als bei den Skin Wefts. Sie eignen sich wie die Skin Wefts hervorragend für eine Volumenerhöhung des Haars auf dem Kopf. Eine Besonderheit bei den Tressen ist, dass jeder selbst auf die eigenen Bedürfnisse maßgeschneiderte Sets zusammenstellen kann, diese lassen sich dann sogar mit Microrings befestigen.

Weaving

Beim Weaving muss zunächst ein eng an der Kopfhaut gelegener Zopf geflochten werden, dieser wird Cornrow genannt. Anschließend werden Echthaartressen dauerhaft am Eigenhaar befestigt – dies geschieht durch Annähen mit einem speziellen Garn. Je nach Haarfülle wird dies dann in mehreren Partien untereinander durchgeführt.

Tape Extensions

Bei Tape Extensions sind die einzelnen Haare zu Tressen verarbeitet, die mit Klebestreifen versehen sind. Dank der Klebestreifen, können die Extensions wiederverwendet werden, indem sie mit einem neuen Klebeband, den sogenannten Rebond Tapes, ausgestattet werden. Die Tressen werden mittels des Sandwichverfahrens in das Kopfhaar einmodelliert. Dabei wird je eine Eigenhaartresse deckungsgleich von beiden Seiten mit Zweithaartressen umschlossen. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Methode sehr haarschonend ist, obwohl die Tressen alle vier bis sechs Wochen hochgesetzt werden müssen. Bei einigen Tape Arten muss dieses nach dem Anbringen im Eigenhaar mit einem Glätteisen erhitzt werden – bei anderen ist dies nicht notwendig. Zudem ist diese Methode sehr flexibel, denn die Tape Extensions können bei Bedarf verkleinert werden, sodass auch schmale Strähnen optimal verarbeitet werden können.